Reparaturdauer – wie sie bestimmt wird und warum sie entscheidend ist
Nach einem Unfall ist das beschädigte Fahrzeug oft für einige Tage oder Wochen nicht nutzbar. Die Reparaturdauer spielt dabei eine zentrale Rolle – sowohl für die Werkstatt als auch für die Versicherungsabrechnung. Sie beeinflusst direkt Ihren Anspruch auf Mietwagen oder Nutzungsausfallentschädigung. Wichtig ist, dass die Reparaturdauer realistisch kalkuliert und korrekt dokumentiert wird – in der Regel durch den Gutachter.
Was versteht man unter Reparaturdauer?
Die Reparaturdauer bezeichnet den Zeitraum, der für die fachgerechte Instandsetzung eines Unfallfahrzeugs notwendig ist – einschließlich Ersatzteilbeschaffung und Arbeitszeit.
Sie wird im Kfz-Gutachten meist in Werkstatttagen angegeben (z. B. 5 Arbeitstage = 1 Woche Reparaturdauer). Wochenenden und Feiertage werden dabei nicht mitgezählt.
Wichtig: Die tatsächliche Reparaturzeit in der Werkstatt kann abweichen – entscheidend für die Regulierung ist in vielen Fällen die im Gutachten angesetzte Zeit.
Warum ist die Reparaturdauer für die Schadenregulierung wichtig?
Die Reparaturdauer bestimmt maßgeblich:
den Anspruch auf Mietwagenkosten
die Höhe der Nutzungsausfallentschädigung
die Dauer der Unzumutbarkeit der Nutzung bei schwerwiegenden Schäden
den zeitlichen Rahmen bei Fristsetzungen oder Ersatzbeschaffungen
Beispiel:
Gutachten nennt 7 Werktage Reparaturdauer → Anspruch auf 7 Tage Nutzungsausfall oder Mietwagenentschädigung.
Achtung: Versicherungen versuchen mitunter, die Reparaturdauer zu kürzen – z. B. durch Verweis auf Expressreparaturen oder überregionale Werkstätten. Das müssen Sie nicht akzeptieren, wenn der Gutachter eine realistische Dauer angesetzt hat.
Was sollten Sie bei der Reparaturdauer beachten?
Lassen Sie die Reparaturdauer durch ein neutrales Gutachten festlegen
Bei Verzögerungen durch die Werkstatt oder Ersatzteillieferung: Dokumentieren und belegen
Keine unnötige Verzögerung verursachen – sonst kann die Versicherung den Anspruch kürzen
Bei fiktiver Abrechnung zählt die im Gutachten genannte Dauer – nicht die tatsächliche Reparaturzeit
Fazit: Die Reparaturdauer beeinflusst Ihre finanziellen Ansprüche nach einem Unfall direkt. Damit Sie den vollen Nutzungsausfall oder Mietwagenkosten ersetzt bekommen, ist eine klare und nachvollziehbare Dokumentation im Gutachten entscheidend.