Unfallflucht – was sie bedeutet, welche Strafen drohen und was Sie tun sollten
Die sogenannte Unfallflucht – auch Fahrerflucht genannt – liegt vor, wenn jemand sich unerlaubt vom Unfallort entfernt, ohne die erforderlichen Feststellungen zu ermöglichen. Es handelt sich dabei nicht um eine Ordnungswidrigkeit, sondern um eine Straftat nach § 142 StGB, die schwerwiegende rechtliche und finanzielle Folgen haben kann – auch bei vermeintlich kleinen Schäden.
Welche Strafen drohen bei Unfallflucht?
Unfallflucht liegt vor, wenn jemand nach einem Unfall:
den Unfallort verlässt, ohne Angaben zu machen
keine angemessene Zeit wartet, falls der Geschädigte nicht anwesend ist
keine Polizei verständigt, obwohl niemand erreichbar ist
sich trotz erkennbarem Schaden nicht meldet
Beispiele:
Parkrempler auf dem Supermarktparkplatz und einfach weiterfahren
Unfall mit Sachschaden ohne Austausch von Daten
Kratzer beim Rangieren ohne Hinweis hinterlassen
Auch Unfälle mit geringem Schaden („Bagatellunfälle“) rechtfertigen keine Flucht.
Wie wird der Minderwert berechnet?
Unfallflucht ist strafbar – mögliche Folgen:
Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren
Punkte in Flensburg
Fahrverbot oder Entziehung der Fahrerlaubnis
Rückforderung durch die eigene Versicherung (Regress bis 5.000 € oder mehr)
Versicherungsleistungen können entfallen
Je größer der verursachte Schaden oder je schwerwiegender der Verstoß, desto härter die Strafe. Auch Ersttäter müssen mit spürbaren Konsequenzen rechnen.
Wie verhalte ich mich richtig nach einem Unfall?
Anhalten und sichern Sie die Unfallstelle
Warten Sie eine angemessene Zeit (mind. 30 Minuten, je nach Situation)
Kontaktieren Sie die Polizei, wenn der Geschädigte nicht erreichbar ist
Melden Sie sich sofort, falls Sie sich aus Angst entfernt haben – das kann strafmildernd wirken
Notieren Sie Ort, Zeit und mögliche Zeugen
Fazit: Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt. Wer sich vom Unfallort entfernt, ohne die nötigen Angaben zu machen, riskiert nicht nur Strafen, sondern auch den Verlust des Versicherungsschutzes und hohe Rückforderungen. Richtiges Verhalten schützt Sie rechtlich – auch bei kleinen Schäden.