Vorschaden / Altschaden – was Sie wissen müssen und warum es wichtig ist
Ein Vorschaden (auch Altschaden genannt) ist ein früherer, nicht vollständig beseitigter Schaden am Fahrzeug, der bereits vor dem aktuellen Unfall vorhanden war. Solche Schäden haben großen Einfluss auf die Schadenregulierung, Bewertung durch Gutachter und auf den Wiederbeschaffungswert. Wichtig ist: Vorschäden müssen korrekt angegeben und abgegrenzt werden, sonst drohen Kürzungen oder sogar Betrugsvorwürfe.
Was ist ein Vorschaden – und was ein Altschaden?
Vorschaden: Frühere Unfallschäden, die noch nicht oder nicht fachgerecht repariert wurden
Altschaden: Schäden, die bereits repariert sind, aber nachweislich durch ein früheres Ereignis entstanden
Typische Beispiele:
Noch sichtbare Kratzer oder Dellen
Unsauber instand gesetzte Rahmenschäden
Vorreparierte Lack- oder Karosseriearbeiten
Hinweis: Auch ein reparierter Schaden zählt als Vorschaden, wenn er nicht vollständig dokumentiert oder technisch relevant ist.
Warum sind Vorschäden für Gutachten und Regulierung wichtig?
Ein Vorschaden kann:
den aktuellen Schaden überlagern oder beeinflussen
zur Kürzung der Entschädigung führen
den Wert des Fahrzeugs mindern
zu Problemen bei der Anwendung der 130-Prozent-Regel führen
Gutachter müssen genau dokumentieren, welcher Schaden neu ist und welcher auf einen Vorschaden zurückgeht. Nur so lässt sich eine korrekte Bewertung sicherstellen.
Was sollten Sie bei Vorschäden beachten?
Geben Sie bekannte Vorschäden immer offen an – auch bei der Schadenmeldung
Dokumentieren Sie frühere Reparaturen (Rechnungen, Gutachten, Fotos)
Lassen Sie das Fahrzeug unabhängig begutachten, wenn es strittig wird
Bei Streit mit der Versicherung: Verkehrsanwalt hinzuziehen
Verschweigen Sie keinen Vorschaden! Das kann als Betrug gewertet werden
Fazit: Vorschäden sind kein Ausschlusskriterium – aber sie müssen transparent und nachvollziehbar abgegrenzt werden. Nur so erhalten Sie den vollen Ersatz für den tatsächlichen Unfallschaden.