Quotenregelung – wie sich Mitschuld auf Ihre Ansprüche auswirkt

Nicht jeder Unfall ist eindeutig. Wenn beide Parteien eine Teilschuld tragen, wird der Schadenersatz entsprechend aufgeteilt – das nennt man Quotenregelung. Sie bestimmt, wer welchen Anteil am Schaden trägt, und wirkt sich direkt auf die Erstattung durch die Versicherung aus. Für Unfallgeschädigte ist es wichtig zu wissen, wie die Quote ermittelt wird und wie sie Ihre Ansprüche beeinflusst.

Was ist eine Quotenregelung und wann wird sie angewendet?

Die Quotenregelung kommt immer dann zur Anwendung, wenn:

  • beide Unfallbeteiligten eine Mitschuld tragen

  • der Unfallhergang nicht eindeutig bewiesen werden kann

  • das Gericht oder die Versicherungen eine anteilige Haftungsverteilung vornehmen

Beispiel: Wenn einem Beteiligten 30 % Mitverschulden nachgewiesen wird, bekommt er nur 70 % seines Schadens ersetzt – und muss 30 % des gegnerischen Schadens mittragen.

Wie wird die Quote festgelegt?

Die Quote ergibt sich aus:

Typische Quotenverteilungen:

  • 50/50 bei gleicher Verantwortung

  • 70/30 oder 80/20, wenn einer deutlich schwerer schuld ist

  • In selteneren Fällen 100/0, wenn nur einer vollständig haftet

Wichtig: Die Quote muss nachvollziehbar begründet sein – pauschale Kürzungen ohne klare Erklärung sind nicht zulässig.

Was bedeutet die Quotenregelung für Ihre Schadensregulierung?

Die Quote beeinflusst alle Ansprüche:

Beispiel: Bei 25 % Mitverschulden erhalten Sie nur 75 % der entstandenen Kosten erstattet.

Fazit: Die Quotenregelung sorgt für eine anteilige Verteilung der Verantwortung – aber nur, wenn die Schuldfrage nachvollziehbar belegt ist. Lassen Sie jede Quote prüfen, bevor Sie eine Kürzung akzeptieren.